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Indianerpfad
Komplementäre Medizin für die Seele und das Leben
Menschen, die 'Medizin' tragen (dürfen), dienen.
Manchmal ist dies auch mit einem persönlichen Opfer
verbunden. Wie weit dies gehen kann, zeigt auch die Medizin
des/der YUWIPI.
Ich durfte eine zu dieser Medizin berufene Frau (ein Stück weit)
begleiten.
Ihrer Entscheidung, auf diesen Weg zu gehen,
folgten zahlreiche Schwitzhütten, in denen sie sich vorbereitete,
um Hilfe der Spirits bat und die Plätze des Inipi, die für ihre Ausbildung wichtig waren, kennenlernte.
Sie erlebte mehrere Wachnächte, eine davon vergraben. (Im November, bei Schneeregen. Ich habe noch niemals einen lebenden Menschen berührt, der so kalt war.) Sie lernte mit den Ameisen zu kommunizieren, (dem kleinen Volk,) und von ihnen zu lernen. In zahlreichen weiteren Situationen wurde sie geprüft...
Zwei Jahre intensiver Lernzeit als Schülerin hatten sie spirituell, aber auch menschlich verändert: Die Persönlichkeit reifte ohne einen Egohöhenflug, doch dienend und ihrem Seelenweg folgend.
Nach einer ernsten Prüfung in der Schwitzhütte und einer weiteren Visionssuche im Gebirge fand die erste Yuwipizeremonie statt.
Der/die Yuwipi ist ein/e FinderIn.
In einem nächtlichen Ritual findet ein/e Yuwipi Lösungen für Lebensprobleme, Heilungswege, verlorene Gegenstände, wie vermisste Personen. Das ist für einen mitteleuropäisch geprägten Menschen kaum vorstellbar. Aber so ist es.
Die TeilnehmerInnen eines Yuwipirituals kommen nach entsprechender Vorbereitung zusammen. In der Mitte des abgedunkelten Raumes hat die Yuwipi ihren Platz. Wenn der/die Yuwipi bereit ist, wird sie gefesselt. Oft führt diese Arbeit ein Medizinmann oder eine Medizinfrau aus. Die Hände werden überkreuzt auf dem Rücken gebunden. Die Fessel muss gut sitzen und die Knoten müssen 'ehrlich' sein. Dann wird eine Decke um den Yuwipi gewickelt, von Kopf bis Fuss, und auch sie wird zusätzlich noch mit einem Seil umwickelt und verknotet. Behutsam hilft man nun dem Yuwipi beim Hinlegen...
Im Kreis um den zentralen Platz des Yuwipi sitzen die TeilnehmerInnen im Bewusstsein ihrer Frage/n und unterstützen das Ritual mit Trommeln, Rasseln und Gesang...
So steigt die Energie im Raum, dem Menschen helfend, der sich in der Mitte völlig hingibt, sich opfert.
Es können Stunden vergehen, ohne man sich dessen bewusst wird.
Der Klangteppich aus den verschiedenen Trommeln, Liedern, Rasseln und Klangschalen verwebt sich mit anderen Eindrücken. In der Schwärze des Raumes scheinen Lichter zu tanzen, Schleier ziehen vorbei. Seltsame Dinge sind im Gang. Die Energie im Raum ist sehr kraftvoll und fast nicht mehr auszuhalten. Stimmen tauchen auf, ein Leuchten. Eine Rassel fliegt durch die Luft...
Sicher ist, dass nun mehr im Raum ist, als nur Menschen.
Irgendwann hört man ein Händeklatschen: Licht an!
Und da sitzt die Yuwipi auf ihrer Decke, befreit von allen Fesseln. Sie ist frei.
Die Erschöpfung ist ihr anzusehen. Es war eine weite Reise...
(Ich durfte zwei mal eine Yuwipi fesseln. Entsprechend der ehrenvollen Aufgabe gab ich mir alle Mühe, die Arbeit gut zu machen: Die Fesseln lagen stramm, die Knoten waren fest und mehrfach gesichert. Mein Verstand hat keine Ahnung, wie sie da raus kam.)
Es ist für einen in unserem Kulturkreis trainierten (und normierten) Verstand schwer zu verstehen.
Wissenschaftlich gesehen ist all dies nicht möglich. Man denkt an einen Entfesselungskünstler - aber dies ist kein Variete´. Wieso erstickt der Yuwipi unter seiner Decke nicht? Wie hält man dies viele Stunden aus? Und woher kommen die Antworten?
Und dann kommen die Antworten auf die Fragen der TeilnehmerInnen. Es sind Wegweiser, die die Yuwipi quasi aufstellt, Möglichkeiten des Findens. Den Wegweisern folgen und finden darf jede/r selbst...
Ein Yuwipi opfert sich, ist bereit zu sterben. Seine Arbeit ist keine menschliche (Handlung) Es bedarf auch der Hände nicht, der Bewegung im 'normalen' Raum. Die Hingabe an die Medizin und auch an die Menschen im Kreis stellt keine Bedingung mehr, noch nicht einmal die, es zu überleben. Ein Yuwipi überschreitet die Grenzen bekannter menschlicher Handlungsspielräume, ohne zu handeln.
Es ist eigentlich nur noch ein Zustand heiligen Seins
Wenn dies gelebt wird, öffnen sich die Räume, und die verbündeten Spirits der Yuwipi unterstützen den Medizinmenschen in seiner Arbeit. Nun werden auch von den TeilnehmerInnen Lichter wahrgenommen, Stimmen und mehr...
Das Vertrauen der Yuwipi in das Ritual, die Spirits und letztlich auch den Teilnehmerkreis stellt die Grundlage dar, sich so völlig hinzugeben. Und nur diese Hingabe, der Verzicht auf alles Handeln, macht den Yuwipi zur leeren Schale, in der sich Antworten sammeln können...
PS: Die Antworten, die ein Yuwipi übermittelt, können in einer symbolhaften Sprache gehalten sein; ebenso sind aber auch klare und eindeutige Ansagen möglich.
Die Richtigkeit der Aussagen ist verblüffend.
Erste Kontakte mit Yuwipis hatten Missionare. Ihre Berichten nach wurden sie Zeugen von Wundern.
In einer Notsituation arbeiteten eine Yuwipi und eine Schamanin vom Indianerpfad gemeinsam bei der Suche nach einer vermißten, geistig verwirrten Frau. Aufgrund ihrer Beschreibungen wurde die Frau in einem Waldstück in der Nähe von München aufgefunden.
Für das FBI San Franzisco und Los Angeles arbeiten Yuwipi-Medizinleute bei der Suche nach vermissten oder entführten Personen erfolgreich mit.
„Gebe alles Suchen auf.
Ich lehre dich das Finden:
Alle Wege, alle Dinge.“
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