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Indianerpfad
Komplementäre Medizin für die Seele und das Leben
(Winyanktehca)
Die aus unserer Gesellschaft bekannten Randgruppen gab es
bei den Sioux im Grunde nicht.
Jede Fähigkeit und Eigenschaft eines Menschen war willkommen.
Die heilige Form des Kreises fand sich eben auch in der Stammeskultur wieder,
die niemanden aufgrund einer Besonderheit ausgrenzte.
So fanden Menschen, die, wie auch immer, beide Geschlechter in sich trugen,
ihren Platz oft als Winkte.
Die Dualitäten sind den Winkte vertraut. (Hierin sind ebenso die dualen Realitäten
gemeint, die Anderswelten und Spirits wie diese Wirklichkeit). So stehen die Winkte im Weiblichen wie im Männlichen. Beide Seiten sind entwickelt und werden verstanden.
Einen Teil der Aufgaben der Winkte würden wir in unserer Gesellschaft als Beziehungstherapeut sehen. Er/Sie schaut in beiderlei Herzen. Die geschlechtliche Dualität lebt im Winkte und gleichzeitig wird diese durch ihn aufgehoben.
Das alte Lakotawort 'Winyanktehca' verkürzte sich durch langen Gebrauch zu dem heute verwendeten Begriff 'Winkte'. Es bedeutet 'Zwei-Seelen-Person' im Sinne von 'wie eine Frau sein'. Frauen, die 'wie ein Mann sind' nennt man 'Koskalaka'.
Beide Begriffe beziehen sich auf Menschen, die im weitesten Sinne transgeschlechtlich sind, z.B. Männer, die mit der klassischen männlichen Rolle nicht übereinstimmen, und Frauen, die i.d.S. weibliche Geschlechtsrollen nicht leben.
Winkte (bzw. Koskalaka) werden aufgrund ihrer Besonderheit nicht verachtet, noch diffamiert. Vielmehr werden ihre Eigenschaften als Gabe gesehen. So übernehmen sie spirituelle Aufgaben, die durch andere Medizinmenschen nicht übernommen werden können.
Es stellt sich die Frage, ob ein Mensch seine Andersartigkeit als Last oder als Geschenk betrachtet. Der Mut zur seelischen Authentizität ist eine gesunde Antwort - wenn auch manchmal ein schwieriger Weg mangels der Akzeptanz sich aufspielender gesellschaftlicher Normenhüter. Um deren Anerkennung zu buhlen ist zwecklos - sich selbst zu akzeptieren in Individualität und Sein ist der Pfad des inneren Friedens.
(Blackfoot) über die Bedeutung der Winkte:
'Wenn ich das Wort 'Winkte' verwende, dann meine ich dies wie 'Gendercrosser', in etwa: GeschlechtsüberschreiterIn. Diese 'Überschreitung' gilt im Sinne jeder Richtung.
Ich bin wakan (heilig) und für meine Leute geheimnisvoll und mysteriös. Ich bin eine Geisterperson. Die Großväter haben mir dies gesagt. Im Sinne der westlichen modernen Medizin werde ich 'transsexuell' genannt, aber dieser Begriff ist unvollständig. Ich bin ein Winkte, ein Gendercrosser. Meine Leute sehen mich multidimensional und ich muss nicht um einen Platz in der Gesellschaft kämpfen - er steht mir zu. Dieser Platz ist sehr speziell und heilig. In meiner Kultur repräsentiere ich einen Heiler, der einen Ausgleich in den Differenzen der Geschlechter erarbeitet.
Durch eine Vision von "Anog Ite", (Double Face Woman) aus dem Mutterleib bin ich was ich bin. Sie bot mir die Wahlmöglichkeit an. Diesen Weg gehe ich. Meine Geschlechtlichkeit ist durch die Spirits gewollt. Dies gibt mir besondere Fähigkeiten. Einer unserer Wicasa Wakan, John Lame Deer, sagte 'Winkte' seien Männer, die sich wie eine Frau anziehen, wie Frauen ausschauen oder sich benehmen. Sie tun dies aus freier Wahl oder einem Traum (Teaching oder Vision im Traum) gehorchend.
Winkte sind nicht wie andere Männer, aber Wakan Tanka machte sie so. Wir akzeptieren diesen Willen.
Für uns ist ein Mann das, was seiner Natur entspricht. Seine Träume und Visionen machen ihn zu dem, was er ist. Und dies geht nur ihn selbst etwas an.
In unserem Stamm geht man zu einem Winkte, um einen Namen für ein neu geborenes Kind zu erfahren. Winkte haben die Gabe des Sehens (Hörens) und so ein Name ist besonders kraftvoll und wirksam. Früher gab ein Vater gerne ein Pferd für die Namensfindung durch den Winkte.
Anog Ite hat meine Füße auf beide Seiten der Linie gesetzt und so kann ich in die Herzen der Männer und der Frau schauen. Durch die Gewalt des weißen Mannes gegen mein Volk und die Unterdrückung unserer Kultur und Spiritualität ist Vieles verloren gegangen. So mussten wir uns wieder neu orientieren. Unsere heutige Begrifflichkeit von 'Winkte' ist in westlich-weißen Kozepten nicht wirklich erklärbar.
Es ist für mich ein Geschenk, ein Sioux zu sein. Ich sehe mich als etwas Wertvolles.
Ein Winkte zu sein ermöglicht mir, die volle Fähigkeit einer starken ehrlichen Identität zu entwickeln und ein aktives inneres Leben, die für eine erwachsene Identiätsfindung und Entwicklung charakeristisch ist.
Wir (Winkte) sind Schamanen. Wir werden durch ein Geheimnis berufen und erfahren hierdurch eine neue Geburt.
Sitting Bull, Black Elk und Crazy Horse trugen einen geheimen Winktenamen. Dies wissen nur wenige Menschen. Diese Namen sind oft sehr sexy, oder lustig, unverblümt oder persönlich sehr direkt gemeint. Einen Fremden sagt man diese Namen niemals.'
Soweit Sihasapa, Blackfood Tribe
Im Sinne der Aussage von Sihasapa liegt das Entstehen des Gendercrossing bzw. der Berufung zum Winkte wirklich bereits im Mutterleib. Hier werden auch die unterschiedliche Größen der Gehirnhälfte ‚definiert’.
In einer Vision schaute er "Anog Ite", die doppelgesichtige Frau. Sie ist die Tochter von Skan, der Kraft der Bewegung und die Gefährtin des Windes Tate. Anog Ites eine Gesichtshälfte ist schön, die andere hässlich. Sie steht mit dem Stachelschwein in Verbindung, (dessen gefärbte Borsten oft Kleidung und Ritualgegenstände zierten).
So ist der Winkte (u.a.) mit Tate, dem Wind, verbündet.
Der Wind trägt die Samen und hilft der grünen Welt, sowie der Fruchtbarkeit. Er nimmt Altes mit, wirbelt alles auf und reicht von der Windstille bis zur Kraft der Stürme. Tate bewegt die Luft, die wir atmen und trägt die Klänge, Namen und heiligen Lieder.
Die Verbindung mit Tate erlaubt den Winkte die Namen zu hören, die ein Mensch im Laufe seines Lebens tragen kann. Diese wechseln oft. In den Tagen nach der Geburt erhält das Kind einen ersten Namen, oft definiert durch die Spirits, die ihren Willen durch ihr Wirken in der umgebenden Natur ausdrücken. Der Winkte beobachtet dies und versteht den Namen zu hören.
Im weiteren Leben ändert sich Namen durch Visionen, Übergangsphasen im Leben oder durch große Taten. Damit sind alle Handlungen oder Lebensweisen gemeint, die ehrenvoll sind und dem Stamm dienen, also nicht nur die Jagd und das Kämpfen oder ein besonderer Mut, sondern auch vorbildliches soziales Verhalten, heilerische Erfolge und spirituelle Eigenschaften.
Die sich im Lebenslauf verändernden Namen begleiten den Menschen in seinen unterschiedlichen Altern und definieren für ihn, wie für den Stamm sein Wachstum. So wird ein Jugendlicher nach seiner Erwachsenwerdung (Visionssuche ) in den Kreis der Männer aufgenommen. Der Jugendliche und sein alter Name sterben und ein Mann mit einem neuen Namen wird geboren. Dies erleichtert die Akzeptanz aller im Stamm und das Verstehen des Lebensschrittes.
Anmerkungen:
Leider gibt es, gerade in den USA, Homosexuelle, die Winktepartys veranstalten. In entsprechenden Kostümen wird 'Schwuler-Indianer' gespielt. Aus Respekt vor den Natives, ihrer Kultur und Spiritualität und vor den Winkte, die als Medizinmenschen wirken, sollte dies ein klares und selbstverständliches Tabu sein. Man darf sich nicht wundern, wenn Natives den Diebstahl und die Veralberung ihrer Traditionen beklagen, wenn derartige Events veranstaltet werden.
Die Selbstfindung eines homosexuellen Menschen ist auch in unserer Gesellschaft nicht immer leicht.
Sie als Geschenk der Schöpfung zu betrachten und nicht als unnormal zu sehen und zu verstecken ist sicher für die Entwicklung der Menschen förderlich. Man hüte sich aber davor, Selbstfindung und Identität in dieser Medizin zu suchen: Nicht jeder homosexuelle Mensch ist automatisch ein/e Winkte und die Persönlichkeitsentwicklung kommt immer vor der Reife zu einer Medizin.
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