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Indianerpfad
Komplementäre Medizin für die Seele und das Leben
Der Begriff „Seele“ wird in verschiedenem Sinn verwendet.
Die Psychologie (griechisch Psychos = Seele) verwendet den Begriff, um die Gefühlswelten
und geistigen Vorgänge des Menschen zu beschreiben.
Hier bezeichnen wir dies mit „Psyche“, um klar definieren und unterscheiden zu können.
Als eigentliches Ich sieht man die Seele im philosophischem und/oder spirituellen Sinn.
Sie bewohnt den Körper und trägt das Leben.
In dieser Sichtweise ist die (nichtstoffliche) Seele in ihrer Existenz nicht abhängig von einer körperlichen Inkarnation. Sie existiert bereits vorher und trennt sich mit dem Tod wieder vom stofflichen Sein. Sie wird somit als unsterblich betrachtet.
Beinahe alle menschlichen Kulturen gehen von der Existenz der Seele in diesem Sinne aus: Spirituell, religiös, philosophisch (Platon!), in Meditationen und eben auch in den Aspekten von Krankheit, Heilung und Berufung.
Hier wird die Seele als ein vielfältiges Phänomen mit unterschiedlichen Kräften gesehen, die sich in das Leben herein auswirken.
In diesem Sinne gruppieren sich um den (unsterblichen) seelischen Kern viele Seelenanteile, die jeweils für ein Potential des Menschseins und Lebens stehen.
Als Beispiele seien die Gefühle, das Denken, die innere Ordnung, das Selbstvertrauen, die Zweifel, die innere Heilkraft (…) genannt.
Im Zustand der Krankheit oder des inneren Unfriedens sind diese seelischen Teile aber im Konflikt untereinander, in Blockaden, kaum aktiv oder überaktiv.
Seelenheilung obliegt hier den Schamanen/innen. Sie holen ‚verlorene‘ Seelenanteile zurück und begleiten seelische Wachstumsprozesse, etwa in initiatorischen Ritualen wie der Visionsssuche.
In den multitheistischen Religionen fällt auf, dass die Eigenschaften und das Verhalten der Götter (und Halbgötter) viele Aspekte des Menschen widerspiegeln. Dies finden wir im alten Rom wieder, im Griechenland Homers, im Hinduismus, aber auch in vielen Naturreligionen.
Es liegt hier (in gewisser Weise) eine umgekehrte Genesis vor: Nicht die Götter erschaffen den Menschen, sondern die Menschen erschaffen das Bild der Götter nach ihrem Ebenbilde.
Und der Monotheismus erwähnt dies auch, etwa in dem Gebot: „Du sollst dir kein Bildnis von mir machen.“ Und dennoch finden wir auch im Christentum noch menschliche Aspekte, die auch in göttlichen Welten vorkommen, etwa beim Engelglaube (Racheengel, gefallene Engel, Engel der Liebe, Erkenntnis, ect.).
Macht es einen Unterschied, ob ein Hindu sagt, er sei mit Kali gegangen, oder ob ein Europäer sagt, er sei mit Wut unterwegs gewesen? Nicht wirklich.
Wir finden also in den Beschreibungen der Welten der Götter Hinweise auf die Vielheit des Menschen, genauer: der Seele.
Betrachten wir einmal die Annahme, die Seele sei in ihren Eigenschaften ein Vieles und bestünde aus verschiedenen Anteilen.
Wie würde sich das im Leben zeigen?
Beispiele:
1.) Ein Angestellter wird zu einem Mitarbeitergespräch beim Vorgesetzten gerufen.
Welche Anteile wären in ihm aktiv? Der Verstand sicher, auch die Angst möglichweise, die Fähigkeiten sich anzupassen oder unterzuordnen wären denkbar, ein schlechtes Gewissen vielleicht, eventuell die Hoffnung (auf eine Gehaltserhöhung).
Was wäre nicht aktiv? Die Liebe, die Wut (höchstens unterdrückt), die Sexualität, die Sehnsucht, die Traurigkeit…
2.) Ein Date. Aktiv wären das Herz, die Liebe vielleicht sogar, Männlichkeit bzw. Weiblichkeit, die Sexualität, die Hoffnung, die Rhetorik, denkbar auch die Angst, (etwa vor Zurückweisung), usw.
Nicht aktiv wäre die Logik, (vorerst) die Anpassung, die Traurigkeit, der Ekel, der Hass, usw.
Der Mensch agiert oder reagiert also situativ mit den Eigenschaften oder seelischen Anteilen, wie immer Sie das benennen wollen, die der Situation angemessen sind und auch eine sinnvolle Verbindung zum Du herstellen können. Mit den in einem Date aktiven Anteilen geht man nicht in ein Personalgespräch. Und ein Flirt ist kein Termin beim Chef, hier verhalten wir uns anders.
In den Beispielen ist es natürlich offen, wie sich der Angestellte verhält. Sein Verhalten ergibt sich aus seiner Prägung. Gab es beispielsweise einen ungelösten Autoritätskonflikt mit dem Vater, wird dies im Gespräch mit dem Vorgesetzten, (eine analoge Situation!), zu Nervosität führen. Der Mensch verhält sich also entsprechend seiner Prägung. Im Wort ‚Verhalten‘ ist das ‚Halten‘ inkludiert, und das meint das Festhalten an einer Charakterisierung.
Kann man das ändern?
Ja!
Wenn wir den Menschen also im Sinne seelischer Vielfalt betrachten, ergibt sich die Frage, aus wie vielen verschiedenen Anteilen der Mensch denn besteht. Nun, es sind über 100.
Mit seelischen Anteilen arbeitet der Schamanismus, etwa in der Rückholung verlorener Seelenanteile, und die dynamische Seelen-Aufstellung.
Mythos Seele
Die Mythologie der Naturvölker zu Seele und Leben
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