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Indianerpfad


Komplementäre Medizin für die Seele und das Leben

DER/DIE KRÄUTERHEILERIN  -  DER WEG DES BÄREN



Die Medizin des Peyuta Wicasa ist die der grünen Welt.

Er/Sie arbeitet mit Pflanzen und ihren Stoffen. In etwa ist dies

vergleichbar mit dem (alten) Apotheker unseres Kulturkreis.

Mit dem modernen Apotheker, der zu oft lediglich und leider noch

als Point-of-Sale-Manager für die Pharmaindustrie fungiert, hat

der Peyuta Wicasa nichts gemein.


Im Peyuta Wicasa finden wir die vielleicht älteste Form ursprünglicher Medizin.

Seine Heilarbeit geht weit über die Weitergabe eines Heilmittels hinaus.

Der Hilfesuchende wird vom Peyuta Wicasa nicht als Patient wahrgenommen,

sondern als Mensch in all seiner Vielfalt und Widersprüchlichkeit. In der Reduktion des Menschen auf seine Krankheit, (die ihn ja zum Patienten macht), verlieren wir in der modernen Medizin den notwendigen Überblick, die Gesamtschau auf den Menschen.


Um dem Individuum Mensch und seiner Medizin gerecht zu werden, wird ein(e) Peyuta Wicasa individuell vorgehen.

Die angewandte Ritualistik ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich, die Vorgehensweise, die Gespräche.

Heilmittel werden in der Regel nur für einen Menschen hergestellt, in seinem Beisein und verbunden mit entsprechenden Gesängen, der Arbeit mit Trommel, Rassel, Feder, Räucherungen und heiligen Liedern.


Peyuta Wicasa wurden oft schon in jungen Jahren von erfahrenen Medizinmännern ausgebildet. Weite Reisen wurden unternommen, um bestimmte Pflanzenteile zu sammeln.

WIE WIRD MAN PEYUTA WICASA?


Auch hier steht die Berufung dazu, meist in einer Vision oder in Träumen, am Anfang eines lange Weges des Lernens als SchülerIn.


Hanunpa, der Bär, ist der Lehrer. Der Kontakt mit dem Bären wird immer wieder in Visionssuchen, in der Schwitzhütte und auf schamanischen Reisen gesucht. Seinen Lehren folgend wird sich der Initiant immer wieder zurückziehen, dem Bären gleich in eine Höhle oder ein Erdloch, um in einer tiefen Versenkung, dem Winterschlaf ähnlich, dem Bären und seiner Medizin näher zu kommen.


Der Bär ist, auch in unseren keltogermanischen spirituellen Traditionen, der Meister des Rückzugs und wissend um Leben und Tod. Der Winterschlaf des Bären ist dem Tode ähnlich, kaum noch atmend und mit nur noch ein bis zwei Herzschlägen pro Minute überlebt er die kalte Jahreszeit. Wie die grüne Welt auch zieht sich der Bär zurück, geht quasi in den Tod, um im nächsten Frühjahr das Leben wieder aufzunehmen. Mitten im Winterschlaf bekommt die Bärin ihr Junges. So entsteht aus dem Tod neues Leben und das eigene erfährt Erneuerung.


Wie der Mensch auch ist der Bär ein Sohlengänger. Die Verwandtschaft von Bär und Mensch als Brüder der Schöpfung wird in vielen Mythen beschrieben. So ist die Rede von Bären, die zu Menschen werden, und von Menschen, die sich in Bären verwandeln. Der Disneyfilm 'Bärenbrüder' greift eine dieser alten indianischen Mythen auf.


Wer dem Pfad des Bären folgt, wird all dies Verstehen müssen


Nicht im Kopf, sondern im größtmöglichsten Sinn. Dies kann nur das eigene intensive Erleben der Natur der Bären wie auch die der grünen Welt möglich machen. Eine tiefe Hingabe an den Weg, die Aufgabe des Egos und der Kontrolle des Verstandes sind die Lernfelder. So wird es möglich Werkzeug zu sein und geführt zu werden.


Die Herstellung eines pflanzlichen Heilmittels geschieht nicht mit der Natur, sondern durch sie.

Dies bedeutet, dass der Peyuta Wicasa nicht Pflanzen nimmt, sondern darum bittet. Es beinhaltet Achtung, Respekt und Wertschätzung vor dem Mitgeschöpf aus der grünen Welt und seinen Heilfähigkeiten. Diese liegen sicher auch auf der stofflichen Ebene, doch wäre diese ohne die geistige Ebene, die Pflanzenseele, nicht all zu viel wert. So geht ein/e Peyuta Wicasa in seelische Kommunikation mit dem Geist der Pflanze. Das Ersuchen um Hilfe des Pflanzengeistes geschieht durch schamanische Reise, heilige Liedern und auch mittels Rassel oder Trommel.


Hinzu kommt eine ähnlich tiefe Kommunikation mit der Seele des Klienten und der Wahrnehmung seiner Persönlichkeit. Ein Peyuta Wicasa bringt sie zusammen: Körper, Herz, Verstand und Seele der Klienten wie auch die umfassende Präsenz der Pflanzen.

HEILBEHANDLUNG


In der Heilbehandlung eines Peyuta Wicasa verbindet

das Ritual beide Welten.

Hierin steht nicht die Verabreichung des Heilmittels

im Vordergrund, sondern das Geschehen einer Heilung.

Der Bärenmedizinmensch wird so arbeiten, dass dies für den zu Heilenden deutlich wahrnehmbar ist. So unterstützt er eine der normativen Kräfte der Seele: dem Streben nach Heilung. Wird ein Heilritual als wirksam empfunden, so hilft dies sehr der Gesundung. Dies bestätigen auch aktuelle Forschungen. Allerdings fehlen in unserer Schulmedizin entsprechende Rituale.


Menschen, die auf dem Weg der Bärenmedizin wandern, sind oft etwas sonderbar. Ihre Kommunikation mit Pflanzen wird in der modernen westlichen Welt meist als esoterische Spinnerei abgetan, Rückzugszeiten nicht akzeptiert und ihre Arbeit gilt als überholt. Die Realitäten des Peyuta Wicasa sind andere (mehrere). Doch auch dies ist die Wirklichkeit, aus der Wirkung möglich wird, die der Gesundung dient.

 

So ist der Bärenweg einer, der in die Einsamkeit der Höhlen führt, wie auch in die überwältigende Fülle aller Lebensformen, die sind. Dieser Pfad verändert den Menschen, der ihn geht. Er führt mitten in die Schöpfung.

DER BÄR - EIN LEHRER



Der Verbündete des Peyuta Wicasa ist meist der Bär. Er kennt alle Pflanzen und ihre Teile. Dies bestätigen auch Forschungen von Wildbiologen. Sie konnten beobachten, dass ein Braunbär, der von Darmparasiten befallen war, bestimmte Pflanzen suchte, ihre Wurzeln ausgrub und diese zu sich nahm. Am nächsten Tag schied er seinen gesamten Darminhalt - samt Parasiten - aus. Man folgte dem Bären und nahm in den folgenden Tagen wiederholt Kotproben, um letztendlich festzustellen, daß der Bär nach seiner 'Phytotherapie' keine Darmwürmer mehr in sich trug. Er hatte sich mit Pflanzen selbst geheilt.


Das Wissen des Bären um Heilung und um die 'Apotheke der Schöpfung' macht ihn zum idealen Verbündeten der Peyuta Wicasa.


Sein Platz in der Schwitzhütte betont seine Heiligkeit.

So hatten die Sioux pflanzliche Heilmittel bei Schmerzen, Menstruationsbeschwerden, zur Verhütung und Erleichterung der Geburt. Sie stellten Salben und Pasten her, Heilgetränke und Mittel der Wundversorgung.

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PEYUTA WICASA

Die Madre, Mutter aller PflanzenHanunpa, der Bär