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Indianerpfad
Komplementäre Medizin für die Seele und das Leben
Im Weltbild des Schamanismus besteht der Mensch aus den Teilen
In dieser Perspektive wird der Seele die höchste Position beigemessen.
Ihr Wesen ist vielfältig. Der Mensch geht mit ihren verschiedenen Anteilen in Kontakt
mit dem Leben, bzw. lebt durch diese.
Seelische Anteile sind verletzbar, etwa durch traumatische Erfahrungen.
Im Schamanismus wird dies als Seelenverlust bezeichnet. In der Sozialkunde nennen wir es Dissoziation.
In der Symptomsprache der Seele wird diese auf Verletzungen reagieren, und diese auf den Ebenen des Verstandes, der Gefühle oder des Körpers anzeigen. Wir nennen dies Seelosomatik.
Auffällig ist hier eine Analogie zwischen der Ursache eines Seelenverlustes und dem symptomatischen Ausdruck, etwa durch Blockaden, Ängste oder im Bezug auf die Erkrankungen von Körperteilen.
Die Arbeit an der Wiederherstellung einer gesunden seelischen Ordnung ist das klassische Feld der Schamanen.
Auf einer schamanischen Reise geht dieser mit einem Krafttier in tranceähnlichen Zuständen in eine andere Realität, eben eine seelische - nicht körperliche, um dort für Freiheit, Frieden und Heilung der Seele zu sorgen.
Bei den Kräuterheilkundigen geht es um den Kontakt mit den Pflanzenseelen, bei den Vorbereitungsritualen auf die Jagd verständigt sich der Medizinmann mit den Tierseelen (z.B. Büffel), und in den Ahnenkulten wird so eine Ebene des Dialogs mit den Vorfahren gesucht.
In der naturspirituelle Betrachtung der Welt sind immer die Aspekte der Körperlichkeit, (Materie), und der Körperlosigkeit (Energie) vorhanden. Körperlichkeit kann die Physis eines Menschen betreffen, eines Tieres, oder auch die eines Steines.
Körperlose Existenz wird als ‚Spirit’ bezeichnet. Das kann Licht sein, Magnetismus, aber auch Liebe oder Wut. Die äußeren nichtstofflichen Kräften stehen hierbei in Zusammenhang mit dem inneren Nichtstofflichen, in dem ebensolche Aspekte wirken. Vereinfacht gesagt: Alles was einen Körper hat, hat auch einen Spirit.
Auch in der Betrachtung des Menschen finden wir diese Ordnung.
Sie ist ein wichtiges Element der nativen Spiritualität. Und ebenso der Heilarbeit.
Es gibt in diesem Sinne also keine Trennung zwischen spiritueller oder heilerischer Theorie und dem Leben selbst. Ebenso ist die vielfältige Seele nicht abstrakt, sondern mitten in Leben und Erleben.
Innere Welten finden also ihre Entsprechung in äusseren Welten: Das Kleine im Großen, das Innen wie im Aussen. In diesem Sinne ist der Mensch nur eine Form von Schöpfung, dem das gleiche Muster zugrunde liegt, wie der Schöpfung im Ganzen:
Psychologisch betrachtet findet hier eine Projektion von inneren Aspekten auf Äussere statt - und wenn man dies so sehen mag - eine sehr brauchbare. Sie dient nämlich nicht der Schuldzuweisung oder Entschuldigung, einem Feindbild oder einer Verschwörungstheorie, sondern der lebbaren Erkenntnis von Selbst, Sein und Schöpfung.
Diese Erlebbarkeit ersetzt jede Theorie und auch Mittlerfunktionen von Gelehrten oder Priestern: Der Medizinmann begleitet nur auf die Visionssuche, aber der Quester sitzt für sich in der Natur, der Mensch erlebt sich in seinem Seelischen, in Schwitzhütten oder anderen Ritualen.
Im rituellen Raum transportieren (oft) Mythen diese Formen von erlebbarer Erkenntnis.
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