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Indianerpfad
Komplementäre Medizin für die Seele und das Leben
Frisch auf der Welt ist der Mensch seines Ich's nicht mental bewusst.
Das seelische Ich ist aber dennoch vorhanden.
Aber es wird mehr oder weniger untergehen und einem sozial
geprägten Ich weichen.
Im Urzustand der Individualität ist der unmittelbare Ausdruck
von Empfindungen für das Überleben des Kindes wichtig.
Als Kind lernen wir uns durch das Erleben der Gefühle kennen - und wir geben uns so erkennbar.
Aber es geht auch um das Leben selbst.
Vor allem in den ersten Lebensjahren werden wir durch das Verhalten der Eltern geformt.
Das Ergebnis ist der s.g. Charakter, griechisch für: das Geprägte.
Das Verhalten des Kindes erfährt durch die älteren Familienmitglieder bewertende Reaktionen. 'Gute' Handlungen des Kindes werden mit Symphatie, Nähe, Freundlichkeiten (...) belohnt, ist das Kind 'böse' wird dies eher Resonanzen hervorrufen, die Distanz, Liebensentzug oder Strafe darstellen.
Die Eltern spiegeln das Kind. Das Kind lernt sich durch diese Resonanzen kennen: Das Du schafft das soziale Ich.
Natürlich sind Eltern keine Dalai Lamas - sie haben ihre eigene Geschichte und Prägung: Der Spiegel zu einer derartigen Selbsterkennung ist also ein Zerrspiegel.
So entstehen früh Orientierungen, Ideen von sich selbst, Glaubensmuster, eine angenommene Identität. Wir sind Mitglieder eines Clans, dessen Namen wir ja auch tragen, wie auch dessen Wertesystem und die ungeschriebenen Gesetze der Familie.... Wir sind solidarisch.
Und wir sind in einer Du-Ich-Falle.
Wie frei sind wir heute?
Suchen wir im Spiegel der Du's unseres Erwachsenenlebens immer noch nach Respekt, Wertschätzung, Nähe...? Seele und Liebe
Um ein möglichst angenehmes Spiegelbild zu bekommen wird viel getan. Manche richten ihr ganzes Leben nach den Meinungen und möglichen Resonanzen der Menschen aus, die privat oder beruflich eine Rolle spielen. Es sind unsere Spiegelmonster.
'Stell' dir vor du lebst, aber es ist nicht dein Leben'
Suchen wir nach dem Individuellen, dem Einzigartigen der eigenen Seele? Nach einem dem entsprechendem Leben? Dann sollten wir auch hier suchen: in der Seele und im Leben. Und nicht in irgendeinem Du.
Die Antworten liegen in der Seele - und aus diesem Kern sollten wir uns entwickeln und entdecken.
Authentizität ist der Schlüssel für das Erleben dieser inneren Räume. Und zu dieser Individualität braucht es Mut.
Wenn die (selbsterschaffenen) Spiegelmonster ihre Macht verlieren sollen, dann müssen wir aufhören, uns in ihrem Spiegel sehen zu wollen.
Dann sollte der Teil von uns, der im Aussen sucht, unter unserer besonderen Beobachtung stehen. Und es wird uns nicht gelingen, auf einem authentischen Weg die Zustimmung der anderen zu bekommen. Vielmehr müssen wir mit Unverständnis rechnen.
Dabei ist es nicht das Du, dass dies von uns erwartet. Wir sind es selbst, die sich so verhalten. Im Begriff 'Verhalten' steckt die Bedeutung von 'Halt' im Sinne von Stopp. Die eigentliche Persönlichkeit und Bewegung hält inne, hat keinen Platz zu sein. So verlieren wir Authentizität und damit auch die Möglichkeit, unsere Individualität zu ergründen - auch durch ein Miteinander.
Stimmigkeit mit sich selbst wird so schwierig, Zufriedenheit und Eigenständigkeit verbleibt im Bereich der Sehnsucht.
Wir suchen vergeblich das Ich im Du und ringen um möglichst positive Bewertungen. Und für die anderen Menschen sind wir das Du…
Wir warten auf uns selbst.
Wie lange noch?
„Wenn ich vom vollgeborenen Menschen spreche, dann spreche ich vom Menschen im Sinne Goethes, von jenem Menschen, der sich gelöst hat von der Mutter, vom Vater, von der Herde – von jenem Menschen, der gleichsam seine eigene Mutter, sein eigener Vater und sein eigenes Gesetz geworden ist.“
Erich Fromm
Wenn wir unser mitmenschliches Verhalten beobachten, können wir erkennen, wann und bei wem wir uns nicht frei und authentisch zeigen. Anpassung ist so normal, dass wir es fast nicht bemerken.
Der Wunsch, geliebt zu werden und von den Anderen Respekt und Wertschätzung zu erfahren, bringt uns dazu, uns so zu verhalten, dass dies evtl. möglich wird. Hierbei richten wir unser Verhalten nach der Erfahrung mit den betreffenden Personen. Lernen wir sie eben erst kennen, geht dies mit Unsicherheit einher - wir wissen (noch) nicht, wie wir uns verhalten sollen. So bedienen wir uns bewährten Verhaltensmustern, dem Charme, (...), und versuchen zu beeindrucken - auf welche Art auch immer.
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