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Indianerpfad


Komplementäre Medizin für die Seele und das Leben

Background-Ethnomedizin


Die Mythe vom Hirschen und dem Kojoten


Ein Medizinmann begleitete seinen Schüler auf einer Wanderung.

Auf einer Anhöhe nahmen sie Platz. „Was siehst Du?“ - fragte der Medizinmann den Jungen. Dieser berichtete vom Fluss, der durch das Tal floss, vom Adler am Himmel, Insekten, die umher schwirrten, den Gräsern im Wind, und so weiter. Und was ist da noch? Der Junge dehnte seine Wahrnehmung aus und erkannte Wolken und ihre Formen, eine Schlange die sich auf einem Felsen sonnte, einen Vogel, der seine Jungen fütterte…

Hirsch am WasserHirsch

Schliesslich machte der Medizinmann seinen Schüler auf einen Hirschen aufmerksam, der sich dem Fluss näherte. Am Ufer stand ein Kojote. Der Kojote wich aus, schlich ein Stück weg und suchte Deckung hinter einem großen Felsen.


„Warum versteckt sich der Kojote vor dem Hirschen?“ Er hat ja eigentlich nichts zu befürchten…


Der Medizinmann liess dem Jungen Raum, die Situation wahrzunehmen, dann erklärte er:


„Der Kojote folgt dem Überleben, der Hirsch dem Leben. Der Kojote bedient sich in seinem Überleben aus Angst aller Tricks, er ist ein Dieb, er lügt und betrügt, er ist feige, ehrlos und wenig authentisch…


Der Hirsch ist im Leben, er braucht keine Trickserei, denn das Leben dient ihm. Er hat kein Raubtiergebiss nötig und keinen Schutz durch eine Herde. Der Hirsch ist edel und weise, und alle Tiere hier wissen dies. Er lebt ehrenvoll und im Gleichgewicht mit der Schöpfung.


Der Kojote weicht dem Hirschen in seiner Präsenz aus, denn er scheut den Kontakt. Der Hirsch kennt ihn und im Vergleich sieht der Kojote schlecht aus - also meidet er ihn“.


„In jedem Menschen sind Kojote und Hirsch“, sagte der Alte. Wir haben beide Tiere in uns.


Der Junge überlegte kurz und sprang erregt auf. „Du nicht, Du bist unser Wicasa Wakan und weise, Du bist der Hirsch und trägst nicht den Kojoten…“


Der Medizinmann widersprach. „Jeder trägt Hirsch und Kojote in sich, und sie kämpfen miteinander.“


Sein Schüler war verwirrt: „Und wer gewinnt?“ -


„Der, dem ich mehr Nahrung gebe“, sagte sein Lehrer…

ERLEBBARER ERKENNTNISRAUM DER MYTHOLOGIE


Diese Mythe schafft also Erkenntnisräume menschlicher Eigenschaften und Wahlmöglichkeiten.

Dem Schüler wird bewusst, dass in einem Überlebensmodus der Kojote zum Tragen kommt, im freien Leben aber der Hirsch. Ihm wird der Konflikt deutlich und die Möglichkeit zu wählen: Der wird gewinnen, dem ich mehr Nahrung gebe, also Beachtung, Raum… Der, den ich mehr durch mich leben lasse…


Gleichzeitig lehrt der Medizinmann ihn Authentizität, (er ist absolut ehrlich, die Beiden sind auch in ihm), und stellt sich damit nicht über seinen Schüler.


Ebenso wird deutlich, dass Hirsch wie Kojote in der gleichen Schöpfung leben, der Eine aber meint, überleben zu müssen, der Andere sich aber für ein freies Leben entscheidet.

In einer Schwitzhütte wird die längere Version der Mythe erzählt, mit Trommel und Gesang unterstützt, und so erlebbar. Nun kann ich erkennen, ob ich eher überlebe oder lebe. Es wird erkennbar, ob meine Angst dem Kojoten Nahrung gibt, oder ob Vertrauen in mich als Teil der Schöpfung ein friedvolles Sein in ihr und mir trägt…

Die Einsichten indigener Kulturen über Menschsein und Seele sind also nicht kausale Theorie, sondern erlebbare Erfahrung. Rituale wie die Schwitzhütte oder die Visionssuche geben den Raum dafür, und Mythen den Hintergund eigener Erkenntnis und daraus der Orientierung, letztlich auch der Entscheidung.


Dies betrifft alle Aspekte menschlichen Seins.

So führen uns diese Wege in Räume der Erwachsenwerdung, der Liebe, der Anbindung, Versuchung, Heilung und Selbstfindung. Sie betreffen Autoritäten und Freiheit, Klarheit, Ausdruck und Präsenz…


Und sie führen uns in einen Raum, in dem wir uns als Teil der Schöpfung finden, aus dem gleichen Ursprung, als die Schöpfung selbst. Hier hört alles Suchen auf.


HIER IST ALLES EINS


Eine seelische Findung beginnt im indigenen Sinn also in der Erlaubnis zur eigenen Vielfalt und der Akzeptanz dieser - und des Lebens als Lehrer. Sie führt nicht über die Ablehnung oder den Ausschluss von menschlichen Eigenschaften.


Diese Wege führen durch die Welt der ganzheitlichen Erlebbarkeit (körperlich, emotional, mental, seelisch). Sie sind nicht bis in das Absurde vergeistigt.


Seelenpfade sind sehr individuell - und erdig.

Für Glaubenskonzepte und esoterische Flüchte ist hier nur der Platz der Erkenntnis eines Irrtums.


Auf dem Native Way ist keine Ideologie nötig, um Deine Seele zu finden, sie ist einfach da. Man muss sie nur sehen…


Schwitzhütte          Visionssuche        School of Shamanic Healing Arts

ANTHROPOLOGIE UND DIE MEDIZIN DER SEELE


Anthropologen sehen in den Mythen einen kulturschaffenden Sinn: Ethik, Moral, gesellschaftlich gewünschte Verhaltensweisen werden vermittelt und geschult. Für den Medizinmenschen liegen in den Mythen aber auch analoge Muster, die Auskunft und Erkenntnis geben über den Menschen in seinen Aspekten. So finden wir im Kojoten auch den Verstand (Annahme: Überleben), das Ego (Selbstermächtigung Trickserei), und im Hirschen den erhabensten Teil von uns: das Innerste, Angebundene, die Seele.


Welchen nährst Du?

MYTHOLOGIE


Die Beschreibungen des Seelischen


In den Mythen der Naturvölker finden wir viele tradierte Informationen über die Seele und das Leben des Menschen.


Mein Buch


‚Mythos Seele’


erzählt zahlreiche Mythen und macht ihre Bedeutung verständlich.


Erfahrungen aus über 25 Jahre Medizinleben ergänzen dieses Werk.


Bestellungen unter vogelportal@gmail.com

Symbolbild zum Buch Mythos Seele

Anemetu













MYTHOS


SEELE






Die Mythologie der Naturvölker zu Seele und Leben

MYTHOLOGIE

ErlebbarkeitCoyote