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Indianerpfad
Komplementäre Medizin für die Seele und das Leben
Keine Freiheit ohne Heilung,
keine Heilung ohne Freiheit.
Wie hängt dies zusammen?
Betrachten wir einmal Krankheit als
Unfreiheit gesund zu werden:
Ein Immunsystem, das nicht arbeitet.
Ein Organ, das nicht funktioniert…
In der Perspektive der Ethnomedizin verlieren wir durch
traumatische Erfahrungen Seelenanteile.
Die Psychologie spricht vom Verlust von Verbindungen
(zu Gefühlen, zu Körperfunktionen, im Sozialleben…).
Man nennt es Dissoziation.
Hier ist also der Mensch nicht frei, seine natürlichen Potentiale (ob körperlich oder geistig) zu leben.
Heilung bedeutet also in diesem Sinne den Menschen wieder mit sich zu verbinden, Blockaden aufzulösen und Anteile der Persönlichkeit zu befreien.
Grundlage einer traumatischen Erfahrung ist die Überforderung des Menschen in einer Situation.
Bei einer Gefahr für Leib, Leben und Würde(!) gibt es drei Möglichkeiten: Die Flucht und der Kampf sind zwei Wege zu entkommen. Ist beides nicht möglich bleibt nur noch, sich tot zu stellen.
In einer Notlage mobilisiert der Körper alle Energien, die es braucht, um zu kämpfen, oder eben zu fliehen:
Der Blutdruck steigt, das Herz schlägt schneller, die Atemfrequenz erhöht sich, Adrenalin wird ausgeschüttet, das Nervensystem fährt hoch, usw.
Durch Kampf oder Flucht kommen diese Energien zum Einsatz, und so werden sie auch verstoffwechselt. Dies ist aber beim Sich-tot-stellen nicht möglich. Und dann verbleibt die Stresshaltung des Körpers und der Psyche im Menschen: Man bleibt in der traumatischen Situation gefangen.
Im Schamanismus sehen wir darin den Verlust eines Seelenanteils (und damit auch eines Potentiales). Die seelische Heilarbeit liegt in darin, diesen Seelenanteil zu finden und ihn wieder mit dem Menschen zu verbinden, ihn zurückzubringen. Damit heben wir die Dissoziation auf.
Das Mittel dieser Arbeit ist die schamanische Reise. Hier sehen wir den Seelenanteil immer im Zeitpunkt seines Verlustes. Erleidet ein Mensch im Alter von 7 Jahren eine Mißhandlung, steht also ein Schulkind vor uns, das in dieser Situation verhaftet ist und die entsprechenden Gefühle zeigt.
Das Trauma ist also für diesen Seelenanteil nicht vorbei - und damit für den Menschen eben auch nicht…
Der Seelenanteil steht auf einer alten Bühne. Er ist unfrei.
Heilung bedeutet in diesem Sinne also erst einmal diesen Anteil zu befreien. Seine Freiheit ermöglicht die Verbindung, die Verstoffwechslung, die Integration. Es ist immer wieder zu erleben, dass ein Klient/in bei einer derartigen Arbeit zittert oder sein Körper Zuckungen zeigt: Das Nervensystem entlädt sich so.
Auf einer alten Bühne finden wir also einen Seelenanteil, die damit verbundenen Potentiale und Gefühle.
Wenn man sich tot stellt bleibt die Zeit stehen. Daraus entsteht ein (zumeist vermeidendes) Verhalten.
Die Seele - in ihrem Bestreben nach Ganzheit - symptomatisiert dies in einer Analogie in das Leben hinein. Dies ist ihre Sprache. Wieder und wieder führt sie uns in eine dem Trauma annähernd gleiche Situation. (Und dann fragt man sich zum Beispiel, warum man immer „an den falschen Mann“ gerät, oder schon wieder verlassen wird.)
Die Seele sagt so: „Schau mal, darin bin ich gebunden und so unfrei.“
Der Zusammenhang zwischen Freiheit und Heilung wird so deutlich.
Es betrifft aber nicht nur die Symptomfreiheit, sondern auch die Freiheit, die an den verlorenen Seelenanteil gebundenen Potentiale zu leben, zum Beispiel das Urvertrauen.
Dies ist eine Frage der Erlaubnis: Ich darf heil werden. Auch: Ich vertraue meiner Heilkraft, meinem Immunsystem. Und das tun die Wenigsten. Deshalb rennt man dauernd zum Arzt… Das Misstrauen in den/die inneren Heiler/in verlangsamt, oder gar verhindert, Heilung.
Und es gibt einen sekundären Krankheitsgewinn: Ein kranker Mensch wird umsorgt, von Angehörigen, Ärzten, Therapeuten. Man bekommt also etwas, das man vielleicht in seiner Kindheit vermisst hat. Warum sollte ich also gesund werden? Ich würde damit ja Kompensation verlieren. (Es funktioniert nicht wirklich, die alte Bühne bleibt ja bestehen.)
Deutlich wird dies beispielsweise, wenn ein krebskranker Mann von seiner Frau betreut und gepflegt wird, und sie aus ihrer Arbeit eine Sinnhaftigkeit für ihr Leben gewinnt. Durch seine Heilung würde sie diese verlieren - und er die kompensative Fürsorge. (Wir nennen dies Du-Ich-Falle). Es besteht also keine Freiheit gesund zu werden.
Wie steigen wir da aus?
Und dies betrifft eben nicht nur eine Diagnose, sondern auch die Selbsterkenntnis, zum Beispiel im Sinne eines (geprägten) Verhaltens.
In den Heilungswegen der Ethnomedizin übernehmen wir nicht die Verantwortung für die Gesundung des Klienten - sie verbleibt beim Menschen. Wir vertrauen seinem inneren Heiler/in.
(In unserem gesellschaftlichen Verhalten geben wir die Verantwortung dafür an Ärzte, Krankenkasse, Therapeut… ab).
Wir ermöglichen Heilung, in dem wir Ganzheit herstellen, alte Bühnen auflösen, Freiheit bewirken.
Mit der Integration dessen gesundet der Mensch: Aus sich heraus.
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