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Indianerpfad
Komplementäre Medizin für die Seele und das Leben
Die typische Lovestory:
Eine glückshormonsatter Beginn. Alles passt.
Sie haben die Frau oder den Mann endlich gefunden,
und sind glücklich. Alles ist auf einmal wie neu…
Und nach einiger Zeit der erste Streit. Irgendein unbedachter Spruch oder eine Verspätung,
und sie oder er reagieren empfindlich. Die andere Seite versteht die Aufregung nicht
und hält sie für übertrieben. Beide fühlen sich schlecht. Man versucht das Geschehen
vielleicht als Missverständnis zu werten. Und doch ist das Gefühl von Wolke 7 weg.
Was ist passiert?
Aus Liebe ist eine Beziehung entstanden.
Dies begleiten innere Prozesse: Am Anfang ist alles neu, also gibt es noch keine Routinen
aus dem Unbewussten, die helfen könnten, vielleicht noch beim Flirten.
In der Verliebtheitsphase ist der Mensch sehr viel bewusster im Umgang mit dem Du,
als in der daraus folgenden Beziehungsphase. Kennenlernen ist wacher als Kennen. Der Beginn ist recht gegenwärtig, auch wenn das Unbewusste bereits seine Rolle spielt.
Beispiel: Mark und Susanne sind seit 3 Monaten zusammen. Dann kommt der erste Streit: Er nennt sie im Scherz „Suse“, ein Zufallstreffer. Es ist ihr ungeliebter Spitzname, der Vater nannte sie so, wenn ihr etwas misslang. Sie reagiert aus der alten Verletzung heraus empfindlich und mit einer Distanzierung.
Und dies geht bei ihm in Resonanz, es triggert seine Verlustängste, nicht untypisch für ein Scheidungskind.
Wird er nun schmollen, auf sie zugehen, oder sich ebenfalls zurückziehen?
Beide reagieren aus dem Unbewussten heraus.
Hier liegen die zurück- bis verdrängten Themen, und hier sind auch die daraus erlernten Überlebensroutinen etabliert.
Und damit begegnen sich Verhalten und Verhalten.
Dies ist ein Halten an in der persönlichen Vergangenheit basierenden Überlebensweisen. Und was es zu überleben galt, ist eine Strafe, eine Zurückweisung, eine Demütung, ein Verlust.
Also: Sie reagiert mit ihrem erlernten Verhalten, das triggert sein Verhaltensmuster, welches wiederrum ihres triggert. Und so weiter.
Wer ist noch in Beziehung? Die Geschichte der Einzelnen.
Und die ist sicher mal nicht kompatibel.
Im Grunde wird emotional der/die PartnerIn in die Verantwortung genommen: „Ich bin so, weil…“ und „Schuld bist du, wenn ich so fühle.“
Genau das gestaltet eine Beziehung anspruchsvoll - bis schwierig.
Und was macht das mit der Liebe?
Sicher ist: Verweigert ein Partner sich dem Aneinander-Wachsen, bleibt der eine stehen und der andere geht weiter, wird die Beziehung scheitern - oder in Langeweile, in nebeneinander herleben versinken. Dies geschieht meist aus Angst vor dem Alleinsein und vor Veränderung. Und nicht nur bei älteren Menschen ist dies zu beobachten.
Mit einem freien Leben hat es nichts zu tun. Vielmehr wird der andere mißbraucht, die eigenen Wachstumsfelder nicht spüren zu müssen. So kann eine Beziehung weit unter ihren Potentialen bleiben. Aus dem individuellen Ich - und ebenso Du - wird ein vereinbartes Wir, das funktioniert, und mehr nicht, auf einem unerfüllendem Niveau.
Freiheit ist Nahrung und Grundlage der Beziehungspartner für ein Wachstum in hoher Qualität.
Eine allgemeine Freiheit in einer Beziehung gibt es nicht.
Wer sich für eine offene Partnerschaft entscheidet, die auch Sexualität mit anderen zulässt, lebt Freiheit auf eine Art, die eine andere Freiheit ausschließt, nämlich die, tief in eine Liebe einzutauchen. Alles ist also nicht zugleich erlebbar - die eine Freiheit verhindert die andere. Die Wachstumspotentiale sind daher beschränkt.
Wir sehen ein Du immer mit unserer Brille. Und auch die stammt aus der persönlichen Geschichte.
Dies bedeutet, dass das Du nicht so ist, wie wir es sehen. Wie wir es einordnen oder bewerten.
Das Bild des Du ist eine Annahme.
Und wenn sich nun Bild und Realität unterscheiden, dann kommt es zu Missverständnissen, Enttäuschungen und Konflikten. Wir fragen zu wenig und interpretieren zu viel. Aber gerade die Frage, etwa: „Was motiviert dich zu dieser Aussage, Handlung…?“, ist es, die wirkliches Interesse am anderen zeigt.
Vielleicht könnte uns die Antwort nicht gefallen…
Da sind wir sicherer, wir machen uns selbst dazu Gedanken und basteln eine Interpretation?
Und dies führt auf einen Weg der Entfremdung, denn irgendwann sind überwiegend die gegenseitigen Interpretationen miteinander in Beziehung, und nicht die Menschen selbst.
Dieses „Ich denke dich“ verhilft zu einer Einordnung. Aber die muss an dem Menschen vorbeigehen, die ihn betrifft.
Die Alternative ist die offene Frage!
Das Du ist ein rätselhaftes Wesen.
Und das Ich ist es auch.
Das Leben ist eine Entdeckungsreise dazu. Spannend, manchmal aufwühlend,
überraschend und lehrreich.
Eine Liebe ist eine Gefährtenschaft auf dieser Reise.
Es wächst das Bewusstsein daran.
Und: Die Liebe wird gelebt.
Du kannst sicher sein: Die Seele freut es sehr.
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